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Warum sich Psychopathen in Unternehmen durchsetzen – und warum wir das zulassen


Ein Geschäftsmann in formeller Kleidung, gekleidet in einen dunklen Anzug und eine rote gestreifte Krawatte, sitzt mit gefalteten Händen an einem Holztisch.
Ein Geschäftsmann in formeller Kleidung, gekleidet in einen dunklen Anzug und eine rote gestreifte Krawatte, sitzt mit gefalteten Händen an einem Holztisch.

In einer Welt, in der wirtschaftlicher Erfolg oft über Menschlichkeit gestellt wird, gedeihen Menschen mit dunklen Persönlichkeitszügen – insbesondere solche mit Eigenschaften aus der sogenannten "Dark Triad" (Narzissmus, Machiavellismus, Psychopathie). Doch wie ist es möglich, dass solche Persönlichkeiten nicht nur überleben, sondern in Unternehmen häufig bis an die Spitze aufsteigen? Und warum tolerieren wir das gesellschaftlich?


Die Maskerade: Warum Psychopathen oft empathischer wirken


Einer der täuschendsten Aspekte psychopathischer Persönlichkeiten ist ihre Fähigkeit, Emotionen zu imitieren. Sie erkennen soziale Codes, lernen Empathie zu simulieren und wirken dadurch oft charismatisch, souverän und kontrolliert. Paradoxerweise kann eine emotional authentische Person dadurch im Vergleich "weniger kompetent" oder sogar unkontrolliert erscheinen – einfach weil sie sich nicht verstellt.


Neurowissenschaftliche Perspektive: Stressreaktionen und Anpassung


Menschen mit hoher emotionaler Intelligenz und moralischem Kompass zeigen physiologische Reaktionen auf toxische Umfelder: Erhöhter Cortisolspiegel, Stresssymptome, Schlafprobleme, innere Konflikte. Das Gehirn signalisiert: "Hier stimmt etwas nicht." Diese Reaktionen können jedoch dazu führen, dass solche Personen sich zurückziehen oder ausbrennen. Psychopathische Persönlichkeiten hingegen zeigen weniger Stressantworten – sie bleiben kühler, distanzierter und damit in solchen Umfeldern oft funktionaler.


Warum Organisationen das (unbewusst) belohnen


- Ergebnisorientierung vor Menschlichkeit: Viele Unternehmen messen Erfolg über Kennzahlen, nicht über das Wohlbefinden der Mitarbeitenden.

- Verwechslung von Selbstbewusstsein mit Kompetenz: Dominantes Auftreten wird oft mit Führungsstärke verwechselt.

- Konformität und Anpassung: Wer stört oder in Frage stellt, wird als "nicht teamfähig" abgestempelt – auch wenn er ethisch handelt.


Gefahren für die Gesellschaft


Wenn die "Dark Triad" überrepräsentiert ist in Führungsrollen, folgen:


- Entmenschlichung von Arbeit

- Entscheidungen ohne moralischen Kompass

- Burnout und psychische Belastungen auf Mitarbeiterebene


Was können Unternehmen tun?


- Emotionale Authentizität anerkennen statt bestrafen

- Psychologische Sicherheit schaffen

- Bewusste Auswahl von Führungskräften auf Basis von Werten, nicht nur Performance

- Mehr Schulung zu neurobiologischen Grundlagen von Verhalten und Stress


Fazit:


Wenn wir wollen, dass Unternehmen zu Orten echter Innovation, Zusammenarbeit und Menschlichkeit werden, müssen wir unsere Definition von "Führungsstärke" überdenken. Nur wer lernt, zwischen echter und gespielter Empathie zu unterscheiden, kann langfristig gesunde Organisationen gestalten.

 
 
 

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